Home-Gottesdienst

Herzlich willkommen zu Deinem eigenen Home-Gottesdienst.

 

Vielleicht fällt es ja auch Dir gerade schwer, nicht an einem normalen Gottesdienst in der Kirche teilnehmen zu können. Wir Christen dürfen aber darauf vertrauen, dass Gott immer und überall bei uns ist, daher auch bei Dir zuhause. Außerdem bist und bleibst Du Teil einer Gemeinschaft, auch wenn Du gerade niemanden sehen darfst. Durch unser Gebet sind wir alle miteinander verbunden.

Deine Vorbereitung

Suche Dir zuerst einen passenden Ort in deinem Zuhause. Du darfst Dich dabei ganz frei fühlen, ob Schreibtisch, Sofa oder Garten, Hauptsache Du nutzt die Zeit ganz bewusst für eine neue Begegnung mit Gott.

Der Ablauf ist dem normalen Gottesdienst in der Kirche sehr ähnlich. Aber vielleicht hilft es Dir an einigen Stellen mal selber die Bibel aufzuschlagen oder eine Kerze anzuzünden. Überlege Dir daher, ob du darauf zurückgreifen möchtest, damit du dein Gebet nicht unterbrechen musst.

Alles fertig? Dann kann es ja losgehen!

1) Einführung mit Gebet

Beginne mit dem Kreuzzeichen und sag Gott, was Dich gerade beschäftigt. Bitte ihn zu Beginn des Gottesdienstes, um sein Erbarmen.

 

Wenn Du nicht frei beten möchtest, kannst Du auch gerne dieses Gebet sprechen:

 

Guter Gott,

ich danke dir dafür, dass ich jetzt vor dir stehen darf, gerade so wie ich bin. Ich möchte mich dir ganz öffnen und lade dich ein jetzt auch an diesen Ort, in mein Zuhause zu kommen. Hilf mir dein Wort neu zu verstehen und zeig mir, dass du bei mir bist. Ich gebe dir auch all das, was mich daran hindert ganz bei dir zu sein und bitte dich um dein Erbarmen: Herr erbarme dich.

 

 

 

 

2) Impuls für die Lesung

Für das Volk Israel schien jede Hoffnung verloren. Seine Heimatstadt Jerusalem war untergegangen und sie hatten keine Möglichkeit, etwas dagegen zu tun. Wo war ihr Gott jetzt? Warum hat er nicht eingegriffen? Das Lied "Klagemauer" spiegelt diese Gefühle wieder - aufgrund der aktuellen Situation vielleicht ja auch Deine.

 

3) Die Lesung (Ez 37,12-14)

In dieser Situation hat der Prophet Ezechiel eine Vision. Er sieht das Volk Israel wie tote Gebeine auf dem Feld zerstreut. Was Gott dann macht, könnt Ihr hier lesen:

 

Lesung aus dem Buch Ezechiel

 

12b So spricht Gott, der Herr: Ich öffne eure Gräber und hole euch, mein Volk, aus euren Gräbern herauf. Ich bringe euch zurück in das Land Israel.

13 Wenn ich eure Gräber öffne und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufhole, dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin.

14 Ich hauche euch meinen Geist ein, dann werdet ihr lebendig, und ich bringe euch wieder in euer Land. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin. Ich habe gesprochen, und ich führe es aus - Spruch des Herrn.

4) Evangelium (Joh 11,1-45)

Das Evangelium ist zwar sehr lang, erzählt aber eine extrem spannende Geschicht. Es erwarten Dich Trauer, Verständnislosigkeit und unfassbare Verzweifelung und schließlich eine Wendung, mit der so nicht zu rechnen war.

 

Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit

3sandten die Schwestern des Lazarus Jesus die Nachricht: Herr, dein Freund ist krank.

4Als Jesus das hörte, sagte er: Diese Krankheit wird nicht zum Tod führen, sondern dient der Verherrlichung Gottes: Durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden.

5Denn Jesus liebte Marta, ihre Schwester und Lazarus.

6Als er hörte, dass Lazarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt.

7Danach sagte er zu den Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa gehen.

17Als Jesus ankam, fand er Lazarus schon vier Tage im Grab liegen.

20Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus.

21Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben.

22Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben.

23Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen.

24Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag.

25Jesus erwiderte ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt,

26und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das?

27Marta antwortete ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.

33bJesus war im Innersten erregt und erschüttert.

34Er sagte: Wo habt ihr ihn bestattet? Sie antworteten ihm: Herr, komm und sieh!

35Da weinte Jesus.

36Die Juden sagten: Seht, wie lieb er ihn hatte!

37Einige aber sagten: Wenn er dem Blinden die Augen geöffnet hat, hätte er dann nicht auch verhindern können, dass dieser hier starb?

38Da wurde Jesus wiederum innerlich erregt, und er ging zum Grab. Es war eine Höhle, die mit einem Stein verschlossen war.

39Jesus sagte: Nehmt den Stein weg! Marta, die Schwester des Verstorbenen, entgegnete ihm: Herr, er riecht aber schon, denn es ist bereits der vierte Tag.

40Jesus sagte zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?

41Da nahmen sie den Stein weg. Jesus aber erhob seine Augen und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast.

42Ich wusste, dass du mich immer erhörst; aber wegen der Menge, die um mich herum steht, habe ich es gesagt; denn sie sollen glauben, dass du mich gesandt hast.

43Nachdem er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus!

44Da kam der Verstorbene heraus; seine Füße und Hände waren mit Binden umwickelt, und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch verhüllt. Jesus sagte zu ihnen: Löst ihm die Binden, und lasst ihn weggehen!

45Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn.

5) Glaubensbekenntnis

Jesus sagt, wenn wir glauben, werden wir die Herrlichkeit Gottes sehen. Du hast nun die Möglichkeit, selber das Glaubensbekenntnis zu beten, Gott ganz ohne Vorlage frei Deinen Glauben (aber auch Deine Zweifel) zu bekennen oder diese Liedversion zu nutzen.

 

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, / und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, / empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, / gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, / hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, / aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; / von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. / Ich glaube an den Heiligen Geist, / die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, / Vergebung der Sünden, / Auferstehung der Toten / und das ewige Leben. / Amen.

 

 

6) Fürbitten

Auch heute spricht Gott zu uns „ich bin, der ICH-BIN-DA“. Er begleitet uns durch diese ungewisse Zeit. Zwar verstehen wir nicht immer, warum er Leid und Schmerz zu lässt, dennoch dürfen wir darauf vertrauen, dass er alles Schlechte wieder zum Guten wenden kann und wird. Marta gibt uns dazu ein passendes Beispiel: Ihr Bruder ist schwer krank und sie bittet Jesus, einen engen Freund der Familie, der schon viele Menschen geheilt hat, um Hilfe. Doch er kommt nicht und lässt seinen vermeintlichen Freund sterben. Trauer, Wut und Verzweiflung müssen in ihr aufgestiegen sein, aber das alles hindert sie nicht daran zu Jesus zu sagen: „Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum Du Gott bittest, wird Gott Dir geben.“ Dies soll uns auch heute ermutigen Jesus all unsere Anliegen zu bringen und ihm zu vertrauen.

 

Nutze also auch jetzt die Gelegenheit, ihm Deine persönliichen Bitten zu bringen.

 

7) Abschluss

All diese Bitten können wir in das Gebet, das Jesus uns gelehrt hat, hineinlegen:

 

Vater unser im Himmel,  
geheiligt werde dein Name.  
Dein Reich komme.  
Dein Wille geschehe,  
wie im Himmel, so auf Erden.  
Unser tägliches Brot gib uns heute,  
und vergib uns unsre Schuld,  
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.  
Und führe uns nicht in Versuchung,  
sondern erlöse uns von dem Bösen.  
Denn dein ist das Reich  
und die Kraft  
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen

 

Danke Gott für die gemeinsame Zeit mit ihm und bitte ihn um seinen Segen. Er wird immer bei Dir sein als Dein guter Vater, der Dich beschützt: