Arbeitsgruppe Regenbogen – für eine offene und bunte Kirche

„St. Gudula - #FürAlleDa“ – unter dieser Überschrift haben Mitglieder der Pfarrei St. Gudula im Frühjahr 2021 mit einem Zebrastreifen in Regenbogenfarben ein Zeichen für Offenheit und Nächstenliebe gesetzt. Die Initiatoren wollten nach außen verdeutlichen, dass wir als Glaubensgemeinschaft allen Menschen mit Offenheit begegnen – ausdrücklich auch Personen, die gleichgeschlechtlich lieben.

In den folgenden Wochen lag der regenbogenfarbene Zebrastreifen in der St. Gudula-Kirche aus. Viele Gemeindemitglieder haben mit ihrer Unterschrift ihren Wunsch nach einer offenen und bunten Kirche dokumentiert.

 

Im Nachklang dieser Aktion hat der Pfarreirat im Sommer 2021 die Arbeitsgruppe Regenbogen ins Leben gerufen. Unter der Leitung von Pfr. Thorsten Schmölzing treffen sich dort Mitglieder des Seelsorgeteams und des Pfarreirates sowie Personen, die in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften leben.

Die Arbeitsgruppe Regenbogen soll für die Pfarrei St. Gudula konkretisieren, wie erfahrbar wird, dass gleichgeschlechtlich Liebende und Paare in unterschiedlichen Lebenssituationen zur Normalität des Gemeindelebens dazugehören.

 

Wer Kontakt zur Arbeitsgruppe Regenbogen aufnehmen möchte, kann auf die Mitglieder der Arbeitsgruppe zugehen oder eine Nachricht an diese E-Mailadresse schicken:

regenbogen(at)st-gudula.de

Mitglieder der Arbeitsgruppe Regenbogen

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Bisherige Aktionen

28. Januar 2024: Regenbogengottesdienst

Am Sonntag, 28. Januar 2024, hat in der St. Gudula-Kirche um 18.00 Uhr erstmals ein Regenbogengottesdienst stattgefunden. Videoclips, Impulse zum Nachdenken, und besinnliche Musik von Lou Dynia gehörten zu diesem stimmungsvollen Wortgottesdienst.

 

Besonders berührend waren Statements von vier Mitgliedern der Arbeitsgruppe Regenbogen, die davon erzählt haben, was es für sie bedeutet, gleichgeschlechtlich zu lieben. Fast 300 Personen sind gekommen, um gemeinsam zu feiern, dass Gott alle Menschen liebt – egal, ob sie Männer oder Frauen lieben oder wie sie ihre sexuelle Identität bestimmen.

29. November 2021: Grundsatzbeschluss des Kirchenvorstandes

Einen ersten Impuls der Arbeitsgruppe Regenbogen hat der Kirchenvorstand aufgegriffen, als er am 29. November 2021 den folgenden Grundsatzbeschluss gefasst hat:

 

„Die Kirchengemeinde St. Gudula sieht im Grundsatz weder in einer homosexuellen Veranlagung noch in einer homosexuellen Partnerschaft oder Ehe ein Beschäftigungshindernis, ebenso wenig wie bei Geschiedenen-Wiederverheirateten.“

 

Mit dieser Festlegung hat der Kirchenvorstand etwas verwirklicht, das einige Monate nach der Beschlussfassung durch die Initiative „OutInChurch“ im Januar 2022 in die Öffentlichkeit getragen wurde. Seite dem 1. Januar 2023 sind diese Anliegen auch im kirchlichen Dienstrecht des Bistums Münster umgesetzt.

13. März 2022: Fastenpredigt zum Thema „Offen für Regenbogenfamilien“

Am Sonntag, 13. März 2022, hat Klaus Heumer, der seit einigen Jahren mit seinem Mann verheiratet ist und von Beginn an in der Arbeitsgruppe Regenbogen mitarbeitet, zusammen mit Pfr. Thorsten Schmölzing eine Fastenpredigt zum Thema „Offen für Regenbogenfamilien“ gehalten.

 

Sehr eindrücklich hat Klaus Heumer geschildert, welche Form von Ausgrenzung er im Laufe seines Lebens erfahren hat, wie es ihm gelungen ist, sich selbst als homosexuellen Mann anzunehmen, und dass es ihm die kirchliche Lehrmeinung schwer gemacht hat, zu glauben, dass er von Gott geliebt ist.

 

Pfr. Thorsten Schmölzing hat die Gelegenheit genutzt, darauf hinzuweisen, dass Bibeltexte, die bei der Begründung zitiert werden, dass Homosexualität nicht zur Schöpfungsordnung Gottes gehört, nicht von homosexueller Liebe im heutigen Verständnis handeln. Nach seiner Deutung beleuchten sie gleichgeschlechtliche Sexualakte, die mit Gewalt verbunden sind (vgl. Gen 19) oder auf der Grundlage von Selbstbezogenheit und Abwendung von Gott vollzogen werden (vgl. Röm 1, 29-31). Die Bibel kennt und verurteilt also bestimmte gleichgeschlechtliche Akte, aber sie verurteilt keine homosexuelle Liebe, die auf Partnerschaftlichkeit beruht.

2. April 2022: Gespräch mit der Messdienerleiterrunde

Im April 2022 hat die Messdienerleiterrunde Klaus Heumer und Torsten Oudemaat, die beide seit langem mit ihren Partnern zusammenleben, zu einem Gespräch eingeladen.

 

Zusammen mit Pfr. Thorsten Schmölzing haben sie sich mit zwanzig Jugendlichen darüber unterhalten, auf welche Widerstände Menschen stoßen, die homosexuell lieben.

5. April 2022: Gespräch mit dem Pfarreirat

Im April 2022 waren einige Mitglieder der Arbeitsgruppe Regenbogen im Pfarreirat zu Gast.

 

Dabei waren die Pfarreiratsmitglieder besonders interessiert daran, von den Personen, die in homosexuellen Partnerschaften leben, zu hören, was es ihnen schwer macht, sich in der Kirche willkommen und zugehörig zu fühlen.

23. August 2022: Kneipengespräch zum Thema „Liebt Gott Homosexuelle?“

Im August 2022 hat im Blues ein Kneipengespräch mit dem Titel „Liebt Gott Homosexuelle?“ stattgefunden, das von Mitgliedern der Arbeitsgruppe Regenbogen mit vorbereitet worden ist.

 

Mehr als 50 Personen sind darüber ins Gespräch gekommen, welche Erfahrungen Menschen machen, die gleichgeschlechtlich lieben, und wie wissenschaftliche Erkenntnisse der Medizin, der Psychologie und der Theologie den christlichen Blick auf Homosexualität verändert haben.

23. April 2023: Aktion am Maiensonntag

 

Am verkaufsoffenen Maiensonntag, der am 23. April 2023 stattgefunden hat, haben Mitglieder der Arbeitsgruppe Regenbogen Passant*innen dazu eingeladen, ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz zu setzen: Kindern haben sie ein Fähnchen in Regenbogenfarben geschenkt und Erwachsenen ein Festivalbändchen ebenfalls in Regenbogenfarben mit der Aufschrift: Vielfalt ist normal.

8. Oktober 2023: Aktion beim Klumpensonntag

Am verkaufsoffenen Klumpensonntag, der am 8. Oktober 2023 stattgefunden hat, haben Mitglieder der Arbeitsgruppe Regenbogen Passant*innen dazu eingeladen, ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz zu setzen: Mit einer Fotobox konnten diese vor einem Hintergrund in Regenbogenfarben ein Bild machen, auf dem der Slogan abgedruckt war: Vielfalt ist normal.