Zur Heiligen Familie (1958 - 2022)

Bis zu ihrer Profanierung am 2. Januar 2022 war die Kirche Zur Heiligen Familie 63 Jahre lang für viele Gläubige ein Gebets- und Begegnungsraum. Unter der bischöflichen Stiftung Haus Hall wird das Gebäude zukünftig als Lebensraum für Menschen mit Behinderung erhalten bleiben.

Geschichte der Kirche Zur Heiligen Familie

Die Kirche Zur Heiligen Familie ist am 3. Advent 1958 geweiht worden.

 

Damals war die Einwohnerzahl in Rhede stark gestiegen. Die insgesamt 9.600 Katholiken der Pfarrei St. Gudula besuchten regelmäßig den Gottesdienst, und viele von ihnen nahmen aktiv am Gemeindeleben teil. Vor diesem Hintergrund ließ Bischof Dr. Michael Keller die Pfarrei Zur Heiligen Familie neu gründen und eine Pfarrkirche errichten.

 

In den vergangenen 63 Jahren sind in der Kirche Zur Heiligen unzählige Gottesdienste gefeiert worden, viele Gemeindemitglieder haben hier in Sakramenten den Segen Gottes erlebt und haben die Kirche zum persönlichen Gebet aufgesucht. Auf diese Weise ist ihnen dieser Kirchenraum zu einem Zuhause geworden.
 

Aufgabe des Kirchengebäudes als Raum des Gebets

Im November 2017 haben der Pfarreirat und der Kirchenvorstand den lokalen Pastoralplan für die Pfarrei St. Gudula beschlossen. Eine besonders tiefgreifende Entscheidung bestand in dem Entschluss, die Kirche Zur Heiligen Familie als Raum des Gebetes aufzugeben.


Dies ist allen Gremienmitgliedern nicht leichtgefallen. Denn für viele Gemeindemitglieder ist es traurig, wenn sie nicht mehr in die Kirche Zur Heiligen Familie gehen können, um dort zu beten. Der Beschluss wurde getroffen in dem Bewusstsein, dass es wegen des Rückgangs beim Kirchenbesuch und beim pastoralen Personal nicht mehr gelingen wird, die vier Kirchengebäude der Pfarrei mit Leben zu füllen.


Im Rahmen eines letzten Gottesdienstes ist die Kirche Zur Heiligen Familie am 2. Januar 2022 profaniert worden. Sie steht jetzt nicht mehr als Gebetsraum zur Verfügung.


Für viele Einrichtungsgegenstände, die das Erscheinungsbild der Kirche mitgeprägt haben und mit denen schöne Erinnerungen verknüpft sind, hat die Pfarrei bereits gute Möglichkeiten der Weiterverwendung gefunden. Ein großer Teil hat einen neuen Platz in anderen Kirchen und Einrichtungen der Pfarrei gefunden. Die Orgel wurde an die katholische Pfarrei St. Johannes in Willich-Anrath (Bistum Aachen) veräußert, und der Kreuzweg wird voraussichtlich in der Kapelle des Gudulaklosters in Rhede aufgehängt. Darüber hinaus werden aus Fenstern und anderen Gegenständen Erinnerungsstücke für Gemeindemitglieder gefertigt.

Weiterentwicklung zu Apartmentwohnungen für Menschen mit Behinderung

Die bischöfliche Stiftung Haus Hall wird das Kirchengebäude und eine Teilfläche des dazugehörigen Grundstücks im Wege eines Erbbaurechts erwerben.


Nach einem Umbau sollen 14 bis 16 Apartments für geistig, psychisch und körperlich behinderte Erwachsene entstehen, die im Rahmen von ambulant betreutem Wohnen von der Stiftung Haus Hall begleitet werden.


Der Innenraum des Kirchengebäudes wird grundlegend verändert, um Wohnungen, Gemeinschaftsräume und Büros zu schaffen. Im Außenbereich wird vieles bleiben, was den Charakter des Gebäudes ausmacht. Die Taufkapelle, die Sakristei und der Kirchturm werden jedoch zurück gebaut.


Wenn die Stiftung Haus Hall das Kirchengebäude übernimmt, entsteht dort ein neuer Lebensraum für Menschen mit Behinderung. Für die Pfarrei ergeben sich dadurch Begegnungsmöglichkeiten mit den zukünftigen Bewohnern, die das Zusammenleben als Glaubensgemeinschaft reich machen können.